Frühschichten

Der frühe Vogel…

… der singt ja ganz schön laut. Das ist der erste Gedanke, der mir in den Kopf kommt, als ich kurz vor 6 Uhr morgens das Haus verlasse. Beim Weckerklingen eine viertel Stunde zuvor dachte ich mir noch: „Der frühe Vogel kann mich mal, warum zur Hölle mache ich das?“ Ja warum?

Ich schätze, weil sich die Fastenzeit dem Ende neigt, weil Ostern vor der Türe steht und weil wir bei uns im Stamm eine gewisse Tradition haben: die Frühschichten. Hierbei trifft man sich in den zwei Wochen vor Ostern morgens um 6 Uhr im Jugendheim zu einem kleinen Impuls. Nach einem anschließenden gemütlichen Frühstück macht sich dann jeder auf in die Schule, Arbeit oder wieder zurück ins Bett (Zweifelsfrei die schönste Variante).

Dieses Jahr bediente sich der Spiri-Ak der verschiedenen Aggregatzustände des Wassers als roten Faden. In der ersten Frühschicht stand eine Schüssel Eiswürfel in der Mitte unseres Kreises, es ging um den Gefrierpunkt. Genauer: um Situationen im Leben, in denen alles starr und unveränderbar scheint. Doch ist das wirklich immer so? Und wenn ich die Umstände nicht beeinflussen kann, dann doch immerhin meine Einstellung zu ihnen?! Genau das war unser Konsens am Ende des Impulses und auch das Eis in unserer Mitte war zu diesem Zeitpunkt geschmolzen. (Vielleicht auch, weil einige Spaß daran hatten, es zu essen).

 

Zwei Tage später war das Wasser schon auf Wohlfühltemperatur angewärmt und wir befassten uns näher mit dem eigentlichen Prozess des Fastens. Unter anderem in dem wir kreative Elfchen (ein kurzes Gedicht aus 11 Worten) schrieben. Wir stellten fest, dass sich auch diesbezüglich jeder mit etwas anderem wohlfühlt. Manch einer verzichtet klassisch auf Süßes, ein anderer wiederrum auf facebook und Co, während wieder andere nicht verzichten, sondern extra mehr machen, zum Beispiel mit ihren Freunden und Familie.

In der dritten Frühschicht ging´s um den Siedepunkt, in unserer Mitte: ein Wasserkocher. Das Wasser ändert seinen Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig, überschreitet also eine bestimmte Grenze. Auch wir machten uns unsere Gedanken zum Thema Grenzen. Was gibt es überhaupt für Grenzen? Und was ist ihr Zweck? Nicht immer engen sie ein oder grenzen aus, sie können auch schützen beispielsweise. Auch der Umgang mit Grenzen ist vielfältig. Man kann sie überwinden, umgehen, einreißen oder auch verschieben. Nach regem Austausch über unsere persönlichen Grenzen sangen wir natürlich den Klassiker „Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht“.

Die letzte Frühschicht stand ganz im Zeichen des Songs „Neuanfang“ von Clueso und fiel nicht nur deswegen ein wenig aus der Reihe. Zu Beginn durfte sich jeder einen Schnipsel des Textes aussuchen, welcher gerade zu einem passte und einen anlachte. Nach einem kleinen Austausch hörten wir gemeinsam das Lied und anschließend die Ostergeschichte. Auch hier dreht sich alles um den großen Neuanfang, vieles ist auf einmal anders als zuvor. Unsere Gedanken und Impulsen konnten wir anschließend auf einer großen Papierbahn mit Hilfe von Wasserfarbe und Wachsmalkreide freien Lauf lassen. Wir gestalteten unser ganz eigenes Frühschichten- Neuanfangskunstwerk ? Ganz vielen lieben Dank, an den großartigen Spiri-Ak fürs kreative Denken, Vorbereiten und Durchführen!

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Auf dem Weg zum Frieden – das Friedenslicht 2017

Auch dieses Jahr machte sich wieder eine Gruppe von 15 Rovern und Leitern unseres Stammes auf den Weg zur Abholung des Friedenslichts. Und zwar nach Wien. Dort wurde in einer großen Aussendungsfeier das in Betlehem entzündete Friedenslicht an Pfadfinder aus ganz Europa verteilt. Natürlich war aber auch genug Zeit , um die schöne Stadt mit seinen Sehenswürdigkeiten und Weihnachtsmärkten zu erkunden. Sonntagmorgen ging es dann, mit dem Licht im Gepäck, wieder in unsere Heimat. In einer vollen Kirche feierten wir mit unserem Diözesankuraten, dem Pfarrer der Lorenzkirche und dem MusicPoint einen ökumenischen Gottesdienst, zu dem sich auch der Rest des Stammes aufgemacht hatte. Anschließend wurde die wertvolle Flamme allen Wetterwidrigkeiten zu trotz nach St.Georg gebracht und an Hl. Abend schließlich an die Gemeinde verteilt. Lasst uns gemeinsam auf den Weg machen und Licht sein!

An Heilig Abend durfte die kleine, in Israel entzündete Flamme dann in Ziegelstein die gesamte Georgskirche ausleuchten und für die altbekannte, weihnachtlich-friedliche Atmosphäre sorgen.

Amelie Bayer und Franziska Schwendner

  Fotos: Florian Hörlein Der Beitrag Auf dem Weg zum Frieden – das Friedenslicht 2017 erschien zuerst auf DPSG Stamm Max Kolbe.