Stammestag 2016

Der Stamm auf Jagd nach dem Banner

Am Samstag dem 22. Oktober war es wieder einmal so weit: unser alle 2 Jahre stattfindender Stammestag stand an. Der Herbst machte seinem Ruf alle Ehre und begrüßte uns nass-kalt früh morgens um 9 Uhr am Fritz Munkert Platz. Damit wir auch, trotz dick in Regen- und Winterjacken eingepackt und somit ohne Kluft, als Pfadfinder erkennbar sind, hatten wir extra unsere neue Fahnenstange (nein, es ist kein Laserschwert) dabei. Ohne Banner und Lilien-Spitze sah das Konstrukt jedoch ein wenig nackig aus. Doch oh Schreck: die Banner-Aufbewahrungskiste war entwendet worden. Was nun?

Da tauchte plötzlich Vincent auf, der uns schadenfroh berichtete, sie gestohlen zu haben. Wir schwirrten also aus, um den ganzen Platz nach der wichtigen Kiste abzusuchen. Natürlich gelang es uns, sie zu finden, doch raffiniert wie der Kerl nun mal ist, hatte er zwei Zahlenschlösser angebracht, die uns am Öffnen hinderten. Außerdem, verpeilt wie unser lieber Vincent eben ist: er hatte natürlich die Zahlenkombination vergessen und die Notizzettel in der Gegend verteilt. Tja, doch auch dieses Problem sollte lösbar sein. Wir teilten uns also in kunterbunt-gemixte Kleingruppen ein, stiegen in trocken-warme Züge ein und in nass-kalten Käffern wieder aus.


Ausgestattet mit GPS-Geräten und Karten machten wir uns auf, den ersten Hinweis zu finden, vorbei an Pferdekoppeln, reißenden Bächen, steilen Klippen und freilaufenden Hühnern. Doch am Hinweis angekommen, stellten wir fest: der Typ war ernsthaft mit der Leiter in den Wald gerannt und hatte den Hinweis in etwa 3 Metern Höhe zwischen zwei Bäume gespannt. Nach einigen „Opinel-an-Stock-getaped“ und „Wölfling-kann-fast-wie-ein-Affe-klettern“- Aktionen, wurden schließlich einfach zwei Pfadis aufeinander gestellt, von denen der obere den Knoten löste. Der Hinweis war nun unser, das Rätsel wurde sofort gelöst und so liebenswert-großzügig unser Vincent nun mal ist: er hatte zwei Kuchen mit aufgehängt, Yippie und danke! Der Zettel enthielt außerdem den nächsten Ort, Lauf an der Pegnitz, an dem wir uns schließlich alle wieder trafen.


Nachdem sich alle mit einem Becher warmen Tee aufgewärmt hatten, wurden alle mitgebrachten Zahlen in eine komplizierte Formel eingesetzt, mit der eine sechs-stellige Zahl ausgerechnet werden konnte und oh Wunder, eingesetzt in die beiden Schlösser machte es plötzlich Klick und wir hielten das neue Stammesbanner inklusive einer goldig-glänzender Lilien-Banner-Spitze in den Händen. Nun war die Fahnenstange endlich komplett und wurde feierlich-schwenkend auf dem Rückweg zum Bahnhof eingeweiht.


Zurück im Jugendheim erwarteten uns glücklicherweise frische Bratwurstbrötchen, mit denen wir uns für den letzten Programmpunkt des Abends stärkten: einem gemütlich-warmen Lagerfeuer und der Verabschiedung zweier uns leider verlassenden Leiterinnen. Die beiden Mädels durften sich als Dank für ihre langjährige tolle Arbeit mit einem fröhlichen „Man-steht-auf-wenn-die-Bedingung-auf-einen-zutrifft“-Rätsel ihr Abschiedsgeschenk erspielen: Hängematten, um die viele neu gewonnene Freizeit zu genießen ;) Anschließend klang der Abend in typischer Pfadfindermanier singend und Chai-trinkend aus…

- Amelie Bayer